Kaufmanns Forschungen zur Kirchengeschichte der Reformation und des Konfessionellen Zeitalters hätten die Sicht auf die Person Martin Luthers (1483-1546), die komplexe weltgeschichtliche Bewegung der Reformation und die Herausbildung der Konfessionskirchen verändert, heißt es in der Begründung. Nicht zuletzt habe der Theologe die Reformationsepoche einem breiten Publikum nahegebracht, ohne sie anachronistisch zu verkürzen.
Thomas Kaufmann (57) studierte evangelische Theologie an den Universitäten Münster, Tübingen und Göttingen. 1990 wurde er an der Universität Göttingen promoviert, 1994 habilitierte er sich dort auch. 1996 übernahm er einen Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit dem Jahr 2000 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Universität Göttingen.
Kaufmann war unter anderem Dekan der Theologischen Fakultät und Erster Vizepräsident der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Zudem ist er Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte und seit 2016 Abt des Klosters Bursfelde. Der Wissenschaftler forscht in erster Linie zur Kirchen-, Theologie- und Christentumsgeschichte zur Zeit der Reformation und der frühen Neuzeit. Der Preis wird am 16. März 2020 in Berlin verliehen.