Bischöfe Bedford-Strohm und Marx gedenken ertrunkener Migranten

Ein ökumenischer Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom soll am 14. Dezember 2019 an die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge erinnern.
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Ein ökumenischer Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom soll am 14. Dezember 2019 an die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge erinnern.
Bischöfe Bedford-Strohm und Marx gedenken ertrunkener Migranten
Mit einer Mahnwache und einem ökumenischen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom soll am 14. Dezember an die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge erinnert werden.

Am Vormittag laden Seenotrettungsvereine zu einer Mahnwache auf dem Frauenplatz ein, wie die bayerische evangelische Landeskirche und das Münchner Erzbistum am Donnerstag gemeinsam mitteilten. Dabei wird auch ein elf Meter langes Schlauchboot, das Menschen auf ihrer lebensgefährlichen Fahrt über das Meer nutzten, zu sehen sein. Ab 13 Uhr verlesen Geflüchtete im Dom die Namen von ertrunkenen Migranten.

Den ökumenischen Gottesdienst ab 14 Uhr gestalten der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Münchner Kardinal Reinhard Marx und der griechisch-orthodoxe Vikarbischof Vasilios Tsiopanas von Aristi. Den Angaben zufolge werden die Bischöfe vom Schlauchboot aus in den Dom einziehen und dabei ein Kreuz tragen, das aus Planken eines vor der italienischen Insel Lampedusa gestrandeten Flüchtlingsschiffs gefertigt wurde. Im Altarraum soll ein Holzboot stehen. Ein Vertreter der muslimischen Gemeinde in München wird ein Totengebet sprechen.

Sterben auf dem Mittelmeer muss ein Ende haben

"Jedes Jahr ertrinken Tausende Menschen im Mittelmeer. Das ist ein Skandal, das dürfen wir nicht hinnehmen", sagte Bischof Marx in einer Videobotschaft zum Gottesdienst. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz nahm auch die Europäische Union in die Pflicht: "Das ist eigentlich eine staatliche Aufgabe, dass wir eine Grenze haben, an der Menschen nicht umkommen. Ein Staat muss dafür sorgen können. Das tut Europa nicht." Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, sagte: "Wir wollen für die Menschen beten, die schon gestorben sind. Wir wollen für die Menschen beten, die jetzt in Lebensgefahr sind. Und wir wollen für uns selbst beten, dass Gott uns ein weites Herz schenken möge. Dass wir uns dafür einsetzen, dass das Sterben auf dem Mittelmeer endlich ein Ende hat."

Veranstalter sind die Erzdiözese München und Freising in Kooperation mit der bayerischen evangelischen Landeskirche und der Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Exarchat von Zentraleuropa.