An Bord der Ocean Viking (epd). Das Schiff "Ocean Viking" hat am Donnerstagabend im Mittelmeer 60 Menschen gerettet. Sie wurden rund 100 Kilometer nördlich der libyschen Küste aus einem treibenden Holzboot geborgen. Unter ihnen waren zwei Frauen, ein Kleinkind und ein Baby. Außerdem waren laut SOS Méditerranée und "Ärzte ohne Grenzen", die die "Ocean Viking" gemeinsam betreiben, weitere 16 Minderjährige an Bord, alle ohne erwachsene Begleitperson.
23 der Geretteten stammen den Angaben zufolge aus Bangladesch, 13 aus Eritrea, 13 aus Mali, sechs aus der Elfenbeinküste, 3 aus Südsudan und je eine oder einer aus Äthiopien und Guinea. Die Organisationen beziehen sich dabei auf die Angaben der Menschen bei Ankunft auf dem Schiff.
Es habe sich um eine sehr schwierige Rettung gehandelt, sagte Einsatzleiter Nicholas Romaniuk von SOS Méditerranée am Abend auf der "Ocean Viking" der Nachrichtenagentur epd. Das Boot sei überladen gewesen und hätte kentern können, die Dunkelheit habe den Einsatz erschwert, erklärte Romaniuk.
Die "Ocean Viking" war am Mittwoch im italienischen Messina aus zu einem neuen Einsatz im zentralen Mittelmeer gestartet. Von Libyen aus versuchen immer wieder Migranten und Flüchtlinge, nach Europa zu gelangen. Derzeit ist das Wetter verhältnismäßig gut. SOS Méditerranée und "Ärzte ohne Grenzen" wollten am Freitag zunächst weiter in der Region patrouillieren, um in Seenotfällen zu Hilfe zu kommen.