Es sei eine Pflicht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren, sagte er am Montag vor der bayerischen Landessynode in Bamberg. Der Vorwurf, durch die Seenotrettung entstehe ein "Pull-Effekt", der immer mehr Menschen zur Flucht über das Mittelmeer animiere, treffe nicht zu, betonte der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Wie Studien übereinstimmend belegten, habe es keine Auswirkungen, ob Rettungsschiffe auf See seien oder nicht, sagte Bedford-Strohm. Auch der Vorwurf, die Kirche solle sich mehr um die Bekämpfung der Fluchtursachen in den Herkunftsländern der Flüchtlinge kümmern, greife zu kurz. Die Kirche stehe nämlich schon seit vielen Jahren bei Hilfeleistungen für afrikanische Staaten in der ersten Reihe, sagte er. In Nigeria etwa warne ein Programm des Lutherischen Weltbundes ausdrücklich vor den Gefahren, die eine Flucht vor allem für Frauen mit sich bringe.
Die EKD hatte im September bekanntgegeben, dass sie zusammen mit einem Verein die Seenotrettungsorganisation "Sea-Watch" beauftragen möchte, ein Schiff ins Mittelmeer zu schicken. Der Beschluss geht auf eine Initiative des evangelischen Kirchentags im Juni zurück.