In knapp 100 Veranstaltungen an 30 Orten soll ihnen nach Angaben der Organisatoren mit Orgelführungen, Konzerten und Workshops mit Orgelbauern die "Königin der Instrumente" nahegebracht werden. Neu sei ein "Tag der offenen Orgelbank" am 29. September, sagte Silke Lindenschmidt von der landeskirchlichen Initiative "Vision Kirchenmusik" in Hildesheim.
"Mit dem neuen Schnupperformat möchten wir die Möglichkeit geben, die Orgel und ihre faszinierende Klangwelt über das eigene Musizieren kennenzulernen", erläuterte Lindenschmidt. Interessierte könnten beliebige Musikstücke auf der Orgel ausprobieren. Zur Premiere des Formats beteiligen sich Kirchen in Bad Bederkesa, Bad Pyrmont, Celle, Celle-Vorwerk, Göttingen, Hildesheim, Hittfeld, Lüneburg, Northeim, Sarstedt, Tostedt, Winsen, Wolfsburg, Wunstorf und auf Juist.
Klangfarben faszinieren
Der Schwierigkeitsgrad der Stücke spielt Lindenschmidt zufolge keine Rolle. "Auch Anfängerinnen und Anfänger mit wenigen Vorkenntnissen sind herzlich willkommen." Eine Anmeldung sei nicht erforderlich. "Mitbringen sollte man dicke Socken oder saubere Schuhe mit glatter Ledersohle."
Orgeln haben mit ihren meist mehr als tausend Pfeifen ganz verschiedene Klangfarben und bilden so die Vielfalt eines ganzen Orchesters ab. Sie können leise und zart, aber auch klangvoll und laut gespielt werden. "Gerade in der Klangvielfalt liegt der Reiz für die Kinder", erläuterte Lindenschmidt. Mit den Aktionen in den kommenden Aktionen sollten Erstbegegnungen mit einem Instrument möglich gemacht werden, das in der Lebenswelt vieler Kinder und Jugendlicher kaum noch vorkomme. Die "Orgelentdeckertage" werden in diesem Jahr zum vierten Mal organisiert - federführend durch das Modellprojekt "Vision Kirchenmusik" und die Orgelakademie in Stade. In den zurückliegenden Jahren hätten im Rahmen der Aktion mehr als 7.000 Kinder eine Orgel besucht, hieß es.
Besonders an der niedersächsischen Küste gibt es eine Orgellandschaft von international herausragender Bedeutung. So finden sich im Norden und Nordwesten der hannoverschen Landeskirche historische Instrumente des weltweit bekannten barocken Orgelbaumeisters Arp Schnitger (1648-1719), an dessen 300. Todestag in diesem Jahr mit vielen Veranstaltungen erinnert wurde. Vom Harz bis ans Meer gibt es in der hannoverschen Landeskirche insgesamt rund 1.660 Orgeln. Etwa die Hälfte ist älter als 100 Jahre und hat Denkmalstatus.