Hannover (epd). Im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover ist am Dienstagmorgen ein Drohbrief mit einem verdächtigen weißen Pulver eingegangen. Die Berufsfeuerwehr habe die Substanz gesichert und inzwischen als ungefährlich eingestuft, teilte die Polizei mit. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen zu einer "Bedrohung im Flüchtlingskontext" aufgenommen. Zum Inhalt des Schreibens und Art der Substanz macht die Polizei derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben.
Die EKD sei erschrocken, zu welchen Taten Menschen aus Hass auf Geflüchtete fähig seien, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Dass sich herausgestellt hat, dass die Substanz ungefährlich war und niemand im Haus zu Schaden gekommen ist, erfüllt uns mit Dankbarkeit."
Nach Angaben der Polizei hatte ein Mitarbeiter des Kirchenamtes gegen 8.30 Uhr den Brief geöffnet, der an die EKD-Spitze adressiert war. Beim Öffnen sei eine zunächst unbekannte Substanz aus dem Umschlag gerieselt. Dabei sei der Mann mit dem Pulver in Berührung gekommen. Sofort seien Polizei und Feuerwehr über den Notruf benachrichtigt worden. Die Berufsfeuerwehr Hannover habe die Substanz dann gesichert. Inzwischen hätten zwei Labore das Pulver als harmlos bewertet.
Die EKD hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass sie sich mit einem eigenen Schiff an der Seenotrettung im Mittelmeer beteiligen will. Gemeinsam mit anderen Organisationen soll ein Verein gegründet werden, der ein Schiff kauft, umbaut und betreibt. Zu dem Bündnis sollen nach Auskunft der EKD zahlreiche Institutionen und Organisationen, auch Kirchengemeinden und Sportvereine gehören. Mit dem Beschluss, ein eigenes Rettungsschiff ins Mittelmeer zu schicken, hatte der Rat der EKD eine Resolution des Kirchentags in Dortmund im Juni aufgegriffen.