Umweltschützer fordern von Deutschland mehr Einsatz gegen Klimawandel

Umweltschützer fordern von Deutschland mehr Einsatz gegen Klimawandel

Berlin (epd). Internationale Umweltschutzorganisationen fordern Regierungen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) zu mehr Engagement gegen den Klimawandel auf. In einem am Mittwoch veröffentlichten Aufruf des Netzwerks für Klima-Transparenz fordern sie dabei von der Bundesregierung ein wirksames Klimaschutzgesetz, einen CO2-Preis in den Sektoren Verkehr und Gebäude sowie bis spätestens Ende 2020 eine Verpflichtung für die Wirtschaft, Klima-Risiken offenzulegen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) solle im September auf dieser Grundlage ankündigen, in den kommenden Monaten das deutsche Klimaschutzziel für 2030 zu verschärfen. Am 23. September kommen Repräsentanten internationaler Staaten auf Einladung des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres in New York zu einem Sonderklimagipfel zusammen. Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent zu senken. Am 20. September will das Klimakabinett der Bundesregierung ein Maßnahmenpaket zur Reduzierung der CO2-Emissionen vorlegen.

Im Rahmen der Europäischen Union (EU) beteiligt sich Deutschland zudem am Emissionshandel für Energie- und energieintensive Industrieunternehmen sowie seit 2012 auch den Luftverkehr. Durch eine schrittweise Reduzierung der Zertifikate soll der CO2-Ausstoß teurer werden mit dem Ziel, ihn über den Preis zu vermindern. Um die 2030-Ziele zu erreichen (40 Prozent weniger Treibhausgase), müsste laut Umweltbundesamt die jährliche Minderung mehr als verdreifacht werden.

Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch erklärte, dass die G20-Staaten für etwa 80 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich seien. Ein glaubwürdiges, am Pariser Abkommen orientiertes Maßnahmen- und Zielpaket in Deutschland könne die Grundlage dafür sein, im nächsten Jahr als EU gemeinsam mit Ländern wie China und Indien verschärfte Klimaziele zu beschließen.

Das 2015 auf dem Pariser Klimagipfel von 195 Ländern ausgehandelte Übereinkommen tritt 2020 in Kraft. Die Länder legten freiwillige nationale Klimaziele fest, die aber nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Daher wollen die Staaten alle fünf Jahre gemeinsam strengere Ziele festlegen.