Abholzung des Regenwalds in Brasilien nimmt dramatisch zu

Abholzung des Regenwalds in Brasilien nimmt dramatisch zu

Berlin, São Paulo (epd). Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes hat wieder dramatisch zugenommen. Im Monat Juli wurde drei Mal so viel Regenwald illegal abgeholzt wie im gleichen Monat des Vorjahres, wie das staatliche Weltrauminstitut Inpe in Brasilien am Dienstagabend (Ortszeit) bekanntgab. Bereits im Juni war die Abholzung 88 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Seit dem Amtsantritt des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro am Jahresanfang hat die Zerstörung des weltweit größten Regenwaldes ein neues Rekordniveau erreicht.

Bolsonaro hatte die alarmierenden Daten von Inpe, das seit 30 Jahren die Abholzung des Regenwaldes via Satellit dokumentiert, öffentlich als "Lüge" abgetan und als "Umweltpsychose" bezeichnet. Dem Chef von Inpe, Ricardo Osório Galvão, warf er vor, "im Auftrag internationaler Nichtregierungsorganisationen" zu handeln und das internationale Ansehen von Brasilien zu beschmutzen.

Ende vergangener Woche verfügte Bolsonaro die Entlassung Osório Galvãos. Die brasilianische Akademie der Wissenschaften und zahlreiche Klimaexperten stellten sich auf die Seite des international anerkannten Wissenschaftlers.

Schon im Jahr 2018 war in Brasilien so viel Regenwald vernichtet worden wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. 2019 wird das Vorjahr übertreffen, sind sich Experten sicher. Derzeit verschwindet im Amazonasgebiet eine Waldfläche von bis zu drei Fußballfeldern pro Minute.