Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben die Parteien im Sudan zur strikten Achtung der Menschenrechte aufgefordert. Die Übergangsregierung müsse Probleme in dem afrikanischen Krisenland durch Dialog lösen, sagte der Beigeordnete UN-Generalsekretär für Menschenrechte, Andrew Gilmour, am Dienstag in Genf.
Vor dem UN-Menschenrechtsrat verlangte Gilmour eine unabhängige Untersuchung der staatlichen Gewalt gegen friedliche Demonstranten im Sudan. Den Opfern der Gewalt müsse Gerechtigkeit widerfahren, betonte der Beigeordnete Generalsekretär. Die UN seien bereit, dem Sudan bei der Durchsetzung der Menschenrechte zu helfen.
In der vergangenen Woche hatten sich im Sudan die Militärjunta und die Opposition auf eine gemeinsame Übergangsregierung geeinigt. Beide Seiten betonten ihren Willen zu einer unabhängigen Aufklärung des Massaker Anfang Juni, bei dem Soldaten 118 friedliche Demonstranten getötet und mehr als 850 verletzt hatten.
Das Militär hatte Anfang April nach Protesten der Zivilgesellschaft den seit Jahrzehnten regierenden Präsidenten Omar al-Baschir abgesetzt. Seither regiert ein sogenannter Militärrat, gegen den die Opposition Großdemonstrationen und Generalstreiks organisierte.
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