Wie die Tageszeitung "La Jornada" berichtete, hielten Militär- und Bundespolizisten sowie Migrationsbeamte den Zug auf, nachdem die Einwanderer gerade die Grenze nahe der Stadt Ciudad Hidalgo überwunden hatten. 200 Beamten waren im Einsatz.
Laut Berichten regionaler Medien reisten an dem Tag etwa 1.000 Menschen in zwei Trecks nach Mexiko ein. Ein Teil von ihnen wurde in Auffanglager gebracht. Unter den Migranten befanden sich zahlreiche Kinder.
Am Mittwochnachmittag traf sich der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard in Washington mit Vertretern der US-Regierung, um über die von US-Präsident Donald Trump geplante Einführung von Strafzöllen zu verhandeln. Trump hat angedroht, auf alle aus Mexiko importierten Waren eine Einfuhrsteuer zu erheben, wenn die mexikanische Regierung nicht dafür sorge, dass die "Invasion" von Migranten Richtung USA beendet werde. Von Montag kommender Woche an sollen demnach Zölle in Höhe von zehn Prozent erhoben werden, die bis Oktober auf 25 Prozent steigen sollen.
Das Treffen endete ohne greifbaren Erfolg. Bei den Gesprächen mit Ebrard seien bei weitem nicht genug Fortschritte gemacht worden, twitterte Trump. Sein mexikanischer Amtskollege sprach von Versuchen der Annäherung. Seit seinem Amtsantritt fordert der US-Präsident, dass Mexiko schärfer gegen die Migranten vorgeht, die über das Land in die USA einreisen wollen.
Seit Andrés Manuel López Obrador im Dezember 2018 die Präsidentschaft in Mexiko übernommen hat, ist die Zahl der Abschiebungen deutlich angestiegen. Nach vorläufigen Angaben der mexikanischen Migrationsbehörde hat sie sich verdreifacht. Im Dezember wurden demnach 5717 Menschen abgeschoben, im April waren es 14.970 - so viele, wie seit drei Jahren nicht mehr. Die meisten der Migranten stammen aus Honduras, Guatemala und El Salvador. Sie flüchten vor Gewalt und Armut in ihrer Heimat.