Für manche Kirchenmitglieder sei es frustrierend, dass ihre Kinder nicht in Kitas ihrer Kirche gehen könnten, sagte er am Donnerstag während seines Berichts vor der EKHN-Synode in Frankfurt am Main.
Er wisse, dass dies ein schwieriges Thema sei, sagte Jung. Denn die Kirchen betreiben Kindergärten, Krippen und Horte nicht für ihre Mitglieder, sondern in der Regel in öffentlichem Auftrag. Dennoch rege er an zu prüfen, was hier möglich sei. Das bedeute nicht, die Offenheit für alle anderen Religionen und Weltanschauungen einzuschränken.
Jung reagierte damit auf eine neue Studie der Universität Freiburg, die der EKHN und den Kirchen in Deutschland insgesamt bis 2060 einen Mitgliederrückgang von rund 50 Prozent vorhersagt. Besonders stark ist demnach der Rückgang in der Altersgruppe zwischen 20 und 35 Jahren. Dies könnte auf einen Abwägungsprozess zurückzuführen sein, sagte Jung.
Junge Menschen fragten sich, was ihnen die Zugehörigkeit der Kirche bringe und was sie koste: "Das ist insbesondere bei denen zu erkennen, die in Regionen unserer Kirche mit hohen Lebenshaltungskosten leben. Dort sind unsere Austrittszahlen höher als anderswo."
Ein Rezept gegen den Mitgliederschwund ist nach Jungs Worten die Konfirmandenarbeit. Rund drei Viertel der jungen Leute äußerten sich zufrieden mit ihrer Zeit als Konfirmandinnen und Konfirmanden - und die Freiburger Studie zeige, dass es in den Jahren unmittelbar nach der Konfirmation wenige Kirchenaustritte gebe.