Albrecht stellte seine Predigt unter das Bibelwort "Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit." (2. Timotheus 1 Vers 7). Motorrad fahren sei gefährlich, doch mit Angst zu fahren mache es noch gefährlicher, warnte der Propst laut Redemanuskript. Denn die Furcht führe zu einer unsicheren Fahrweise. "Wir sollten 2019 vorsichtig fahren und rücksichtsvoll, mit Verantwortung und Respekt. Aber in Gottes Namen ohne Furcht", mahnte der Gelegenheits-Biker.
Es gelte, das schlechte Image vom aggressiven Rüpel aufzupolieren. "Lassen wir unsere Fantasie spielen und die Liebe zum Zuge kommen", sagte Albrecht. "Sponsorenfahrten für behinderte Menschen, Kurierfahrten für Kranke, Einkaufsfahrten für Alte - das wäre doch was, wenn die Menschen in ein paar Jahren sagen würden: wie schön - ein Motorrad."
Nach dem Gottesdienst ging es in einem Korso zum Festplatz in Gelnhausen. Dort wartete ein umfangreiches Rahmenprogramm und Informationen rund um die Verkehrssicherheit. Veranstalter des "Anlassens" der Motoren sind der Beauftragte der beiden hessischen evangelischen Landeskirchen für die Motorradfahrer-Seelsorge, Pfarrer Heinrich, und der Verband Christlicher Motorradfahrer. Im vergangenen Jahr kamen rund 5.000 Biker zum "Anlassen" nach Niedergründau und Gelnhausen. Pfarrer Heinrich ist seit 2012 mit einer halben Stelle für die Motorradfahrerseelsorge der hessen-nassauischen und der kurhessischen Kirche zuständig. Er ist seit 38 Jahren Biker.