In seiner Rede mit dem Titel "Global denken, lokal handeln: Globale Gerechtigkeit als Wurzel für den Frieden" nannte Müller mehrere Handlungsfelder, in denen die Gesellschaft, aber auch die Kirchen aktiv werden müssten. So gehe es unter anderem darum, "diesen Irsinn, die Rüstungsspirale, zu stoppen und für den Frieden zu kämpfen".
Um den Frieden weltweit zu sichern, sei es auch nötig, faire Produktionsweisen in den Entwicklungsländern zu fördern. So müssten etwa die Hersteller von Kleidung mehr Geld für ihre Produkte bekommen. Ein zusätzlicher Dollar pro Kleidungsstück reiche bereits aus, damit Arbeiter und Arbeiterinnen vor Ort "leben und überleben können", erklärte Müller: "Dieser eine Dollar sollte uns das Wert sein."
Der Entwicklungsminister regte auch an, dass die Arbeitgeber innerhalb der Kirchen stärker als bisher auf faire Beschaffung setzen. So seien Diakonie und Caritas zusammengenommen einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Sie könnten daher ein deutliches Signal setzen, "wenn sie ihren Einkauf auf faire Beschaffung umstellen".
Mit Blick auf den Klimaschutz schlug Müller vor, dass auch Kirchengemeinden der bundesweiten "Allianz für Entwicklung und Klima" beitreten sollten. Der Allianz gehören laut Müller derzeit rund 200 Firmen und Organisationen an, die sich bemühen, ihre Produktion klimaneutral zu gestalten. Wenn viele Kirchengemeinden mitmachten, "dann könnten es bald 1000 Unterstützer sein", erläuterte Müller, dessen Ministerium die Initiative Ende 2018 ins Leben gerufen hat.