Jeremias ist Nachfolger der beiden Bischöfe Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) und Andreas von Maltzahn (Schwerin). Die Reduzierung der Bischofssitze war bei Gründung der Nordkirche 2012 festgelegt worden. Bischofssitz ist Greifswald. Der leitende Geistliche der Nordkirche, Landesbischof Gerhard Ulrich, geht Ende März in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Jeremias sagte bei seiner Vorstellungsrede, er wolle als Bischof zum weiteren Zusammenwachsen der beiden Landesteile Mecklenburg und Pommern beitragen und zugleich die "Stimme des Ostens" innerhalb der Nordkirche sein. Tilman Jeremias wurde in Mainz geboren und wuchs in Gröbenzell bei München auf. Nach einem Jahr in einer Tagesstätte für psychisch kranke Kinder studierte er Theologie in München, Tübingen, Jerusalem und Leipzig. 1995 übernahm er die Pfarrstelle in Schwaan (bei Rostock). 2001 bis 2002 gehörte er zu den Sprechern des "Worts zum Sonntag". 2003 wechselte Jeremias in die Innenstadtgemeinde Rostock. Seit 2016 ist er Pastor für Mission und Ökumene. Jeremias ist geschieden und hat drei Kinder.
Die Bischöfe Abromeit und Maltzahn haben während ihrer Amtszeit in der Nordkirche den Sprengel Mecklenburg und Pommern gemeinsam geleitet. Bischof Maltzahn wird im Mai aus dem Amt ausscheiden und wird Studienleiter im Pastoralkolleg Ratzeburg. Abromeit scheidet im September mit 65 Jahren aus dem Amt und tritt einige Monate später in den Ruhestand. Die evangelische Nordkirche hat rund zwei Millionen Gemeindeglieder und umfasst die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg.