Konkret bedeute dies, sich auch für die Menschen zuständig zu fühlen, die weit weg leben, und für die, die noch nicht geboren seien. Etwa, indem man die Lieferkette einer Jeans überprüfe, und sicherstelle, dass bei der Produktion keine Menschenrechte verletzt worden seien. "Können Sie sicher sein, dass es in ihrem Verantwortungsbereich keine Kinder- und Sklavenarbeit gibt?", fragte der Bischof. Bei der Übernahme dieser Verantwortung könnten digitale Technologen helfen.
Zur Selbstinszenierung verführt
Und mit der Liebe Christi seien auch die Gefahren der Digitalisierung zu bewältigen. "Algorithmen fixieren uns auf uns und verführen uns zur Selbstinszenierung", erklärte Cornelius-Bundschuh. Zudem beschleunigten und optimierten Algorithmen wirtschaftliche Prozesse und drängten politische Entscheidung in eine marktförmige Richtung. "Alles ist auf Konformität, Optimierung und Gewinnmaximierung ausgelegt", sagte er den Angaben zufolge.
Christi Liebe aber könne solcher Entwicklungen relativieren. "Die Gemeinschaft, in die wir durch die Taufe eintreten, ist anders, vielfältig: Männer und Frauen, Alte und Junge, Konservative und Revolutionäre, Fromme und Zweifelnde, Reiche und Arme - aber alle eins in Christus", so der Bischof in seiner Rede mit dem Titel "Evangelische Verantwortung in der einen, digitalisierten und globalisierten Welt".
Vom 28. Februar bis zum 2. März treffen sich bei dem Kongress Führungskräfte aus Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft. Der KFC will dazu anregen, christliche Werte im Berufsleben umzusetzen. Der Kongress findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt. In den vergangenen Jahren besuchten rund 3.000 Teilnehmer die Veranstaltung. Organisator ist die evangelikale Nachrichtenagentur idea.