Sie soll nach 58 Jahren Stillstand ab August dieses Jahres wieder im Foyer des Gebäudes des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung am Berliner Nordbahnhof schlagen - unweit ihres ursprünglichen Standortes. Für die Restaurierung und Aufstellung der Uhr werden rund 30.000 Euro veranschlagt.
Spender können symbolisch eine Minute zu 45 Euro kaufen, wobei auch größere Minutenpakete erworben werden können. Zur Belohnung gibt es laut Gemeindepfarrer Thomas Jeutner eine Urkunde. Der erste Käufer war der Journalist Jörg Hildebrandt. Der Ehemann der 2001 gestorbenen Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) war bis 1961 Uhrenwart der Turmuhr.
Hildebrandt warb am Montag gemeinsam mit dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, und dem Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, unter der Belegschaft des Evangelischen Werks um weitere Spender. Es sei ein besonderes Geschenk, dass das Gebäude des Werks mit der Uhr im Foyer künftig zu einem Ort der Geschichte der deutschen Teilung wird, sagte der Diakonie-Präsident.
Die Versöhnungsgemeinde erinnert am Sonntag mit einem Gottesdienst an die Sprengung ihrer Kirche vor 34 Jahren. Die 1894 eingeweihte neugotische Versöhnungskirche in der Bernauer Straße stand nach dem Mauerbau 1961 genau auf dem Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin. DDR-Grenztruppen nutzten den Kirchturm als Geschützstand. Am 22. Januar 1985 veranlasste die DDR-Regierung die Sprengung der Kirche und sechs Tage später auch des Turmes. Die Glocken und die Turmuhr wurden vor der Sprengung geborgen und eingelagert.