Beiden evangelischen Sozialwerken gehe es wirtschaftlich gut, sagte der Neuendettelsauer Vorstandsvorsitzende Mathias Hartmann dem epd. Trotzdem versprächen sich beide von einem Zusammengehen strategische Vorteile für die Zukunft. Vor allem für die jeweiligen Klinik-Bereiche wäre dies eine nachhaltige Perspektive. "Auf Dauer sind wir mit unseren 750 Betten sowie Schwäbisch Hall mit seinen 500 Betten jeweils allein zu klein für den immer härteren Klinikmarkt", sagte Hartmann.
Die "kritische Größe" für nachhaltiges Wirtschaften liege bei 1.000 bis 1.500 Betten. Durch die geplante Fusion würde das neue Unternehmen in die Top Fünf der größten diakonischen Träger Deutschlands vorstoßen. Es sei nicht so, dass "ein großer Partner den kleineren 'schluckt'", sagte Hartmann. Es solle auch mehrere Unternehmenssitze geben: "Zwei Traditions-Diakonien gründen etwas völlig Neues." Beide Werke wurden Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet.
Die Diakonischen Werke in Bayern und Württemberg stehen einer Fusion sehr positiv gegenüber, ebenso die zwei evangelischen Landeskirchen. Zur mittelfränkischen Diakonie Neuendettelsau gehören Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen, mehrere Schulen, Kliniken sowie die Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth. Das Diakoniewerk Schwäbisch Hall betreibt neben dem Krankenhaus in Schwäbisch Hall eine Ausbildungsstätte für Pflegeberufe. Darüber hinaus hat es die Arbeitsbereiche Altenhilfe und ambulante Pflege.