"In Pakistan sind die Christen in diesem Jahr wesentlich stärker als in den Vorjahren darauf angewiesen, dass die staatlichen Sicherheitskräfte für Sicherheit sorgen", sagte Krämer. Vor allem in der Provinz Punjab sei die Lage angespannt. Es sollen nach Missio-Angaben aber alle Gottesdienste wie geplant stattfinden.
Aus Indien berichteten Partnerorganisationen von Missio, dass "fanatische Hindu-Nationalisten Christen zu Weihnachten mit Demonstrationen, Straßenblockaden, Vandalismus und Gewalt drohen", hieß es. Die regierende Bharatiya Janata Party (BJP) und mit ihr verbundene Hindu-Nationalisten hetzten vor den Parlamentswahlen 2019 gegen Minderheiten wie Christen und Muslime. Vor allem im Bundesstaat Odisha, in dem es vor zehn Jahren zu Pogromen gegen Christen kam, sei die Lage prekär. "Unsere Partner rechnen dort mit gewalttätigen Übergriffen und sind in großer Sorge, dass Polizei und Behörden nicht genügend Schutz bieten", beklagte Krämer.
Sorge bereitet Missio auch die Lage in Nigeria, wo im kommenden Jahr Parlaments- und Präsidentschaftswahlen anstehen. "Die Politiker stehen in Nigeria vor der Versuchung, durch das Manipulieren religiöser Gefühle Konflikte zu schüren, aus denen sie politisches Kapital schlagen wollen", erklärte Krämer. Darunter litten vor allem Christen. Die Missio-Partnerorganisationen bereiten sich den Angaben zufolge vor Weihnachten auf Anschläge der Terrorgruppe "Boko Haram" vor. Aufgrund des Wahlkampfes könnten sie dabei nicht einschätzen, ob und wie effektiv sie durch Polizei und Armee geschützt würden, erklärte das Hilfswerk.