Knapp 90 UN-Mitgliedsländer hatten sich am späten Freitagabend nur darauf geeinigt, die Beratungen im nächsten Jahr fortzusetzen. Russland hatte den Angaben nach darauf bestanden, dass die Gespräche 2019 lediglich sieben Tage dauern sollen.
Am Anfang der dreitägigen Konferenz war eine Gesprächsdauer von zehn Tagen für 2019 erörtert worden. Die Gespräche im Rahmen der UN-Konvention über konventionelle Waffen drehten sich um humanitäre und rechtliche Aspekte der Kriegsführung mit Killerrobotern, nicht aber um eine Ächtung.
Jeder Vertragsstaat der Konvention hat bei den Beratungen praktisch ein Vetorecht. Neben Russland blockieren vor allem die USA die Aufnahme von Verhandlungen über ein Verbot der "tödlichen autonomen Waffensysteme". Mehr als zwei Dutzend Staaten verlangen eine Ächtung.
Die Kampagne zum Stopp von Killerrobotern kritisiert, dass Deutschland sich nicht überzeugend für ein Verbot einsetze. Entscheidungen über Leben und Tod von Menschen dürften nicht Maschinen überlassen werden.
Ein UN-Abkommen müsse die Entwicklung, die Produktion, den Handel, die Lagerung und den Einsatz von Killerrobotern verbieten. Nach Plänen von Militärs sollen Killerroboter selbstständig Gegner töten, ohne dass Menschen eingreifen. Mobile Systeme setzen sich selbst in Marsch oder werden in Marsch gesetzt. Dieser Marschbefehl stammt im Extremfall von anderen Robotern.
Stationäre Systeme werden fest verankert, zum Beispiel auf Kriegsschiffen, entlang Grenzen oder zum Schutz gefährdeter Einrichtungen wie Atomanlagen. Das Stockholmer Internationale Friedensforschungsinstitut dokumentiert mindestens 381 autonome Systeme, die bereits für Verteidigungszwecke entwickelt wurden.