Theologin warnt die Kirchen vor Annäherung an Rechtpopulisten

AfD Demo unter Beteiligung rechter Gruppen
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Beim Frauenmarsch, der organisiert wurde von Mitgliedern der rechtspopulistischen Partei AfD, liefen im Juni 2018 Demonstrantinnen mit weissem Kreuz und Deutschlandfahne durch Berlin.
Theologin warnt die Kirchen vor Annäherung an Rechtpopulisten
Die Theologin Sonja Angelika Strube hat die christlichen Kirchen vor einer Annäherung an Rechtspopulisten und rechtsextreme Gruppierungen gewarnt. Rechte Parteien und Gruppierungen hätten durchaus "Überschneidungspunkte mit verschiedenen christlichen Milieus" und inzwischen Vernetzungen zu christlichen Konservativen, sagte die Wissenschaftlerin der Universität Osnabrück am Mittwochabend in einer Diskussionsveranstaltung im katholischen Maxhaus in Düsseldorf.
Die AfD und die rechtsextreme Organisation "Identitäre Bewegung" versuchten inzwischen immer häufiger, sich "unter dem Zeichen des christlichen Kreuzes als Retter des christlichen Abendlandes" zu positionieren. Auch in der Flüchtlingshilfe verhielten sich Rechtspopulisten neuerdings nach dieser Methode, sagte die katholische Theologin. Noch vor einigen Jahren hätte für rechtsextreme Gruppen die "Hinwendung ans Christliche als zu jüdisch und zu weich" gegolten.
 
Zeitschriften der Rechten wie die "Junge Freiheit" nähmen gezielt auch Kirchenvertreter ins Blatt, die kritisch mit der gleichgeschlechtlichen Ehe oder auch der Stellung der katholischen Kirche zur offiziellen Flüchtlingspolitik abrechneten. "Damit erreichen sie tatsächlich mehr Leute in der Mitte der Gesellschaft", erklärte Strube, zu deren Forschungsschwerpunkten die theologische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rechtspopulismus gehört. Nach ihren Worten verfolgen rechte Gruppen "immer Strategien, wenn sie christliche Motive zu Hilfe nehmen".
 
 
Der Direktor des katholischen Büros Nordrhein-Westfalen, Antonius Hamers, sprach sich dagegen aus, einen "Unvereinbarkeits-Beschluss" von Mitgliedschaft in der katholischen Kirche und gleichzeitiger Mitgliedschaft etwa in der AfD zu fassen. Zugleich betonte er aber die Pflicht der Kirche, sich immer dann, wenn Rechtspopulisten christliche Grundwerte infrage stellten, diese Äußerungen scharf zu kritisieren. Kirche müsse unter anderem das christliche Freiheitsverständnis und die Gleichberechtigung aller Menschen verteidigen, sagte Hamers.