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Pro Asyl äußert sich skeptisch zu der Forderung nach spezieller Sexualaufklärung für Asylbewerber.
Pro Asyl sieht spezielle Sexualaufklärung für Asylbewerber skeptisch
Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat sich skeptisch zu der Forderung nach spezieller Sexualaufklärung für Asylbewerber geäußert. "Man lernt Werte und Normen besser im Alltag als im Unterricht", sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Sprachkurse, möglichst viele Kontakte mit Ehrenamtlichen, Förderung in der Schule und eine Öffnung des Arbeitsmarktes - das ist die beste Integration und die beste Prävention."
Burkhardt warnte außerdem davor, Asylbewerber in sogenannten Ankerzentren oder anderen großen Unterkünften zu isolieren. "Isolierung fördert das Gewaltklima", sagte er, betonte aber zugleich, dies sei keine Entschuldigung für Verbrechen wie Vergewaltigungen oder Mord. "Auch unter Flüchtlingen gibt es Verbrecher. Sie gehören hinter Gitter. Tausende von Flüchtlingen in Deutschland sind entsetzt über solche Gewalttaten und fürchten, unter Generalverdacht zu geraten."
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In Freiburg war eine 18-jährige Frau in der Nacht zum 14. Oktober mutmaßlich von mehreren Männern vergewaltigt worden. Acht Tatverdächtige wurden laut Polizei festgenommen, es handelt sich um sieben Syrer im Alter zwischen 19 und 29 Jahren sowie einen 25-jährigen Deutschen. Als Konsequenz aus dem Fall hatte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), eine umfassende Sexualaufklärung von Asylbewerbern in Deutschland gefordert.