Dabei gelte es in der jetzigen Zeit, die demokratischen Instrumente einer freien und gerechten Gesellschaft so krisenfest zu machen, dass sie populistischen Bewegungen Stand hielten und weiter ein gutes Leben für alle Menschen ermöglichten.
Dröge erinnerte in seiner Predigt daran, dass vielen Menschen in der Gesellschaft soziale Gerechtigkeit vorenthalten sei. "Wir dürfen nicht darin nachlassen, das Recht auf Nahrung, auf Bildung, auf Gesundheitsversorgung, auf Heimat, auf körperliche und seelische Unversehrtheit, auf Inklusion für alle Menschen im Blick zu behalten", appellierte er an die Konferenzteilnehmer. Menschenrecht und Menschenwürde seien zugleich der Schlüssel dazu, die Demokratie zukunftsfähig zu machen, fügte er hinzu: "Es ist unsere Aufgabe, unermüdlich die Stimme der Gerechtigkeit zu erheben und dem Schrei der Entrechteten ein Echo zu geben."
Recht sei jedoch nicht alles: "Menschenfreundlichkeit, Nächstenliebe, Güte, Barmherzigkeit erst machen das Leben lebenswert". Güte setze das Recht nicht außer Kraft, aber sie überschreite seine Grenzen. Konkret bedeute dies, dass die Gesetze der Marktwirtschaft sozial flankiert werden müssten. "Recht und Ordnung müssen durch den Sozialstaat ergänzt werden, der es auch denen ermöglicht, menschenwürdig zu leben, die nicht mit Erfolg gesegnet sind", mahnte der Berliner Bischof.
Die Konferenz Diakonie und Entwicklung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung, zu dem die Diakonie Deutschland, "Brot für die Welt" und die Diakonie Katastrophenhilfe gehören. Die 112 Delegierten werden sich auf ihrer Konferenz bis Donnerstag unter anderem mit der Zukunft der Demokratie und der Rolle der Zivilgesellschaft befassen. Außerdem stehen verschiedene Berichte, der Jahresabschluss des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung 2017 sowie der Wirtschaftsplan 2019 auf der Tagesordnung.