Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich hat zu mehr Einsatz für die Armen aufgerufen. Der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes sagte am Montag bei einer Veranstaltung des Internationalen Friedenstreffens der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio in Bologna, wie im Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus existiere auch heute noch eine unüberbrückbare Kluft zwischen Arm und Reich. Das sei nicht eine Verfehlung einzelner Menschen. "Allzu oft ist es die gesamte wohlhabende Gesellschaft, die Menschen ausgrenzt", sagte Ulrich.
Gottes Auftrag der Gerechtigkeit und des Friedens rufe Christinnen und Christen in die Pflicht: "Weil wir Nachfolger von Christus sind, haben wir nicht die Freiheit, den Menschen vor unserer Haustür die Gastfreundschaft zu versagen. Es ist nicht unsere Entscheidung, ob wir teilen wollen oder nicht, was wir so viel haben: Geld und Brot, Frieden und Freiheit." Der Auftrag Gottes sei nicht neutral, sagte Landesbischof Ulrich: "Er ist parteiisch in seiner Option für die Armen und ruft vor allem die zum Handeln auf, die stark und mächtig sind."