Es handele sich um 18 Demonstranten und zwei Polizisten, teilte die Polizei am Dienstag in der westsächsischen Stadt mit. Insgesamt seien 43 Anzeigen aufgenommen worden, unter anderem wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Körperverletzungen und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.
Die Polizei war den Angaben zufolge mit 591 Beamten im Einsatz. Bei den von der Partei Die Linke und der rechten Bürgerbewegung "Pro Chemnitz" für Montagabend angemeldeten Demonstrationen waren 500 beziehungsweise 1.000 Teilnehmer angegeben worden. Laut Polizei kamen aber tatsächlich 1.000 beziehungsweise bei der rechtsgerichteten Demonstration sogar rund 6.000 Teilnehmer. Laut Polizei kamen die Teilnehmer außer aus Sachsen auch aus Berlin, Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
In Chemnitz war es am Montagabend den zweiten Tag in Folge zu Demonstrationen und Zwischenfällen gekommen. Auslöser der aufgeheizten Stimmung ist der tödliche Messerangriff auf einen 35-jährigen Deutschen in der Nacht zum Sonntag am Rande des Stadtfestes. Gegen die beiden mutmaßlichen Täter, einen 22-jährigen Iraker und einen 23-jährigen Syrer, war am Montag Haftbefehl erlassen worden. Als Reaktion auf die Messerattacke waren laut Polizei bereits am Sonntag rund 800 Menschen durch die Chemnitzer Innenstadt gezogen.