Kirchenpräsident gegen Pauschalurteile über evangelische AfDler
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung wirbt für einen differenzierten Umgang mit AfD-Mitgliedern, die der evangelischen Kirche angehören. "Wir haben bisher an keiner Stelle gesagt, das die Mitgliedschaft in der AfD der Kirchenmitgliedschaft entgegensteht", beschrieb Jung die Position der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).
Vielfach sei die Werteorientierung in der AfD nicht mit christlichen Grundsätzen vereinbar, doch wolle seine Landeskirche danach fragen, was die Mitglieder der Partei sagen und tun.
Das gelte auch bei der Entscheidung, ob Mitglieder der AfD für Posten in der Kirche infrage kommen. "Wir haben zu diesem Thema keinen Grundsatzbeschluss gefasst und haben das auch nicht vor", sagte der leitende Geistliche.
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Je nach dem, was ein Gespräch ergebe und wie sich die Partei entwickele, schließe er die Unvereinbarkeit von einem kirchlichen Amt und einem Amt in der AfD nicht aus, erläuterte Jung: "Wenn sich jemand diskriminierend äußert oder wenn jemand eine Position verträte, wonach eingebürgerten Deutschen das Deutsch-Sein abgesprochen würde, wäre für mich zum Beispiel eine Grenze überschritten."