Zu dem Gottesdienst laden die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Rat der Kirchen in Namibia (CCN) in die Französische Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt ein, wie die EKD am Freitag in Hannover mitteilte.
Die sterblichen Überreste indigener Gemeinschaften aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika wurden in der Kolonialzeit unrechtmäßig entwendet und nach Deutschland gebracht. Am Freitag nächster Woche sollen sie in Windhuk in Namibia bei einem Staatsakt in Empfang genommen werden. Dabei soll auch eine seinerzeit erbeutete Bibel des legendären Nama-Widerstandsführers Hendrik Witbooi übergeben werden.
Die Predigten in dem Gedenkgottesdienst in Berlin halten Bischof Ernst Gamxamub, Delegationsleiter des namibischen Kirchenrats, und die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber. "Mit der EKD freuen wir uns sehr darüber, dass wir gemeinsam diesen für beide Nationen so wichtigen Gottesdienst begehen können", sagte Bischof Ernst Gamxamub: "Dies ist für uns ein deutliches Zeichen, dass wir auf dem Weg der Versöhnung unserer beiden Völker weiterkommen."
Es sei ein Herzensanliegen, diese Rückgabe in einer liturgisch angemessenen Atmosphäre zu vollziehen, erklärte Bosse-Huber: "Wir stehen für die Fortführung der bereits mit den namibischen Kirchen begonnenen Aufarbeitung des Genozids und seiner Folgen bereit." Die Kirchen waren den Angaben zufolge von den Auswärtigen Ämtern der namibischen und deutschen Regierungen um die Mitarbeit an einer würdigen Übergabe der sterblichen Überreste gebeten worden.