Wegen Übertritts zum Christentum hatte Nadarkhani 2010 die Hinrichtung gedroht. Das hatte eine internationale Protestwelle ausgelöst. 2012 durfte der Pastor einer evangelikalen Freikirche die Haftanstalt verlassen, wurde aber den Angaben zufolge zwischenzeitlich immer wieder inhaftiert und drangsaliert.
Nach Auffassung von IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin fehlt für die Verhaftung vom Sonntag eine rechtliche Grundlage. Nadarkhani und drei weitere christliche Gemeindeleiter waren im Juni 2017 wegen der Förderung von Hauskirchen zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil der Berufungsverhandlung vom Dezember stehe jedoch noch aus, erklärte die IGFM.
Die gewaltsame Verhaftung muss nach Darstellung von Open Doors als Versuch der Einschüchterung der christlichen Gemeinde im Iran gesehen werden. Nadarkhani und dessen Sohn seien attackiert worden, obwohl sie angeboten hätten, dass der Pastor freiwillig mitkommt.