"Wir wollen ein Signal setzen, dass Integration in unserem Land, eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance ist, die Spaß macht", sagte Diakoniepfarrer Udo Blank.
Zu dem Völklinger Projekt gehört ein interkultureller Pfarrgarten an der evangelischen Versöhnungskirche, in dem junge Menschen aus 16 verschiedenen Nationen gemeinsam Tomaten, Bohnen und Salat anbauen.
In der Vorbereitungszeit für das Projekt der Diakonie Saar wurde bereits ein Jugendquartiersrat mit jungen Leuten aus vielen Nationen gebildet, der den Verantwortlichen konkrete Vorschläge unterbreitet. Die Aktivitäten reichen von einem bereits einmal im Monat eingerichteten Repair-Cafe für junge Leute, über Spieletreffs, Graffiti-Workshops, Tanzprojekte und eine Volleyballgemeinschaft, wie es hieß. Unterstützt werden diese mit intensivierten Integrationskursen und Sprachfördermaßnahmen der Diakonie.
Fast jeder dritte Bewohner des nördlichen City-Quartiers in Völklingen habe ausländische Wurzeln, hieß es. "Es geht nicht um die Frage, wie geht man mit Flüchtlingen um und wie hält man sie vom Land fern, sondern das eigentliche Thema heißt Integration", sagte Diakoniepfarrer Blank.
Völklingens neue Oberbürgermeisterin, Christiane Blatt (SPD), äußerte sich erfreut, dass sich ihre Stadt als einziger Modellprojekt-Standort im Saarland gegen drei andere Mitbewerber durchsetzen konnte: "So steigen die Startchancen junger Menschen ins Leben", sagte sie. Doris Lamsfuß vom Saar-Bauministerium verwies darauf, dass das Modell auch das Wohnumfeld der jungen Menschen in den Blick nimmt, um den Zusammenhalt von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zu stärken. So stelle der Bund jährlich insgesamt zehn Millionen Euro für Maßnahmen zu mehr Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt in benachteiligten Quartieren zur Verfügung.