Mit Blick auf den im Dezember eingeweihten Nachfolgebau am Leipziger Augustusplatz ergänzte er, wer erkenne, dass dieser "Akt der Barbarei nicht das letzte Wort behielt", den ergreife "auch große Dankbarkeit". Die ehemalige Hochschulkirche war am 30. Mai 1968 nur wenige Tage nach einem Beschluss der Stadtverordneten auf Geheiß der DDR-Führung gesprengt worden. Der geplanten Mehrfachnutzung des häufig verkürzt als Paulinum bezeichneten Nachfolgebaus als Aula und Universitätskirche waren jahrelange Diskussionen vorausgegangen. Der Gedenktag am Mittwoch sollte mit einem wissenschaftlichen Symposium am Nachmittag und einem Konzert am Abend fortgesetzt werden.
Uni-Rektorin Beate Schücking sagte, die neue Kirche als Ort des Miteinanders sei "immer geprägt vom Gedenken an den barbarischen Akt". "Aber heute steht der Blick nach vorne doch ganz im Vordergrund und das freut mich", sagte Schücking.
Tag der Trauer
Rentzing sagte, die Hochschulkirche sei in subtiler, ganz wundersamer Weise" zum "Träger eines Lernprozesses" geworden. Für Besucher werde "sicht- und spürbar, dass Welt und Gott sich eben nicht trennen lassen, dass es keine gottlosen Räume in dieser Welt geben kann", so der Bischof.