Wenn sich Opfer und Nachkommen des NS-Regimes durch das Läuten der Glocke mit einem Hakenkreuz und der Inschrift "Alles fuer's Vaterland - Adolf Hitler" verhöhnt fühlten, sei es höchste Zeit, sie zu entfernen und einer angemessenen Erinnerungskultur zuzuführen, sagte Schad am Mittwoch vor der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz in Kaiserslautern. Das sei die einhellige Meinung des Landeskirchenrats.
Schon vor Wochen hatte der Landeskirchenrat vorgeschlagen, die Glocke auf Kosten der Landeskirche durch eine neue Glocke gleichen Klangs zu ersetzen und der Kommune, der die Glocke gehört, zu schenken. Der Herxheimer Ortsgemeinderat hat jedoch beschlossen, die Glocke hängen zu lassen. Das Presbyterium der Kirchengemeinde Herxheim, der der Glockenturm gehört, hat noch keine Entscheidung getroffen.
Die umstrittene Glocke in dem rund 800 Einwohner zählenden Herxheim am Berg erregt seit vergangenem Sommer die Gemüter und macht bundesweit Schlagzeilen. Im Laufe der Debatte musste der Ortsbürgermeister wegen relativierender Aussagen über die NS-Zeit zurücktreten. Seit September 2017 ist die Glocke stillgelegt. Neben dem Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) für ein Abhängen der Glocke ausgesprochen.