In seiner Predigt am Pfingstmontag sprach er vor Tausenden Teilnehmern: In manchen Situationen bräuchte ein Christen vielleicht auch ein wenig Mut, um von dem zu reden, was seinem Leben Kraft gibt. Die bayerische Landeskirche verbindet seit 70 Jahren eine Partnerschaft mit der Kirche in Mecklenburg.
Der Bischof sagte weiter, der christliche Glaube habe sich zu bewähren, "wenn Gerüchte und Fake News nach Aufmerksamkeit gieren". Es gelte dann zu prüfen, was Fakt ist, und für die Wahrheit einzutreten: "Denn: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden!", sagte von Maltzahn. Der Glaube müsse sich außerdem bewähren, wenn "Wahlkämpfer - welcher Partei auch immer - Ängste schüren und Ressentiments verstärken gegen Menschen, die anders sind". Dann gehöre es zur Verantwortung von Christen, klar zu machen: "Nicht in meinem Namen! Ob am Stammtisch oder in der Wahlkabine." Christen wüssten, welche "Kraft in unserem Glauben liegt", dieses Gefühl sollte man auch Kindern mit auf den Weg geben, sagte der Bischof.
Der Bayerische Kirchentag ist die größte Freiluftveranstaltung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, er steht heuer unter dem Motto "Orte des Glaubens". Neben einem Festgottesdienst gehört die offene Gesprächsrunde mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm um die Mittagszeit zu den fixen Programmpunkten. Vor 67 Jahren eröffnete der damalige bayerische Landesbischof Hans Meiser (1881-1956) auf dem 689 Meter hohen Berg die neu gegründete Landvolkshochschule, daraus entwickelte sich der dann Kirchentag. Der Berg hat eine dunkle Vergangenheit: In der NS-Zeit fanden dort zwischen 1933 und 1939 die "Frankentage" mit bis zu 100.000 Zuhörern statt.