Kardinal Marx reist diese Woche im Konflikt um Kommunion nach Rom

Kardinal Reinhard Marx
Foto: epd-bild/Andreas Fischer
Kardinal Reinhard Marx reist nach Rom, denn Anfang April war bekanntgeworden, dass sich sieben Bischöfe unter Führung des Kölner Kardinals Woelki an den Vatikan gewandt hatten und die Rechtmäßigkeit des Zugangs von protestantischen Ehepartnern zur Kommunion anzgeweifelt hatten.
Kardinal Marx reist diese Woche im Konflikt um Kommunion nach Rom
Auf der Suche nach einer Lösung im Konflikt um die Öffnung der Kommunion für evangelische Ehepartner werden katholische Bischöfe und Kardinäle aus Deutschland im Vatikan mit den zuständigen Behördenchefs zusammenkommen.

Vatikanangaben vom Montag zufolge wird der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag gemeinsam mit Kritikern der neuen Regelung zur Erteilung der Kommunion in der Glaubenskongregation sowie in den Päpstlichen Räten für die Gesetzestexte und für die Einheit der Christen vorsprechen.

Zu der Delegation gehören den Angaben zufolge neben dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die Bischöfe von Münster, Speyer, Regensburg und Magdeburg. Sie werden mit dem Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer, dem Präsidenten des Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch, und dem Untersekretär des Rats für die Gesetzestexte, Markus Graulich, Gespräche führen.

Anfang April war bekanntgeworden, dass sich sieben Bischöfe unter Führung des Kölner Kardinals Woelki mit einem Brief an den Vatikan gewandt hatten, in dem sie die Rechtmäßigkeit des Zugangs von protestantischen Ehepartnern zur Kommunion anzweifeln. Ende Februar hatte die Bischofskonferenz auf ihrer Frühjahrstagung in Ingolstadt mehrheitlich beschlossen, eine pastorale Handreichung für das Abendmahl von Ehepaaren unterschiedlicher Konfession auf den Weg zu bringen. "Hier ist ein Weg gefunden für Einzelfälle", sagte Marx im Februar.


Marx sieht sich bei dem Vorhaben durch Papst Franziskus bestärkt. Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz sehe "die Rückbindung mit der Universalkirche als klar gegeben an, zumal nach der Ermutigung von Papst Franziskus zu weiteren Schritten in der Ökumene, auch in der Seelsorge", teilte er Anfang des Monats mit. Die Handreichung setze diesen Wunsch "behutsam um mit der Absicht, für die Seelsorger und die Eheleute eine größere Klarheit zu schaffen". Vorletzte Woche wurde bekannt, dass der Papst Kardinal Marx vorgeschlagen hat, zu der geplanten Handreichung ein Gespräch in Rom zu führen.

Das Verständnis des Abendmahls ist nach wie vor einer der größten Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten. An katholischen Abendmahlfeiern dürfen bislang in der Regel nur Katholiken teilnehmen.