Auslandseinsätze gehen in "katastrophale Richtung"
Der frühere CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler lehnt eine gemeinsame EU-Militärpolitik ab. Die Europäische Union sei nie eine "Militäroperationsbasis" gewesen, sagte er dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon" (Mai-Ausgabe).
"Das Grundgesetz sagt, dass die Deutschen nie wieder - und sei der Krieg noch so 'gerecht' - einen Krieg anfangen dürfen", erklärte Gauweiler. Militäreinsätze verschlimmerten die Situation: "Das geht in die völlig falsche, katastrophale Richtung!"
Er sei zwar kein Pazifist, betonte der evangelische CSU-Politiker. Doch die Annahme, den einen Krieg noch führen zu dürfen, um alle anderen Kriege zu beenden, sei eine "Illusion, die die Menschheit in immer mehr Unheil" führt. "Verantwortung heißt nicht Bomben werfen", sagte er.
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Gauweiler sprach sich zudem für einen Erhalt von Vielfalt in Europa aus. Unterschiede seien Werte, die gepflegt werden müssten, "wie das Bayerische an Bayern und das Französische an Frankreich". "Ich will keine europäische Bahnhofshalle mit Einheitskleidung und Einheitsessen", betonte der 68-Jährige.
Gauweiler hatte 2015 wegen eines innerparteilichen Streits in der Euro-Politik sein Bundestagsmandat sowie den stellvertretenden CSU-Vorsitz niedergelegt. Er arbeitet als Rechtsanwalt in München.