"Politische Gespräche auf Kirchenleitungsebene mit AfD-Fraktionen werde ich so lange nicht führen, wie erstens die AfD sich nicht vom rechtsextremen Flügel distanziert und zweitens solange ich nicht erkennen kann, dass sie ihre verzerrende Kommunikationstrategie glaubwürdig verändert hat", sagte Dröge am Freitag bei einer Veranstaltung des Arbeitskreises der Christen in der SPD in Berlin.
Dröge warf der AfD vor, im politischen Meinungsstreit mit "unlauteren Waffen" zu kämpfen. Die Partei lege im Parteiprogramm offen, dass sie eine offene, transparente, faire Streitkultur nicht wolle, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Es werde unter anderem behauptet, das Parteiensystem sei korrupt. Der politische Gegner werde bereits persönlich angegriffen, bevor die Diskussion begonnen habe. Nach christlichem Verständnis müsse im Streit zwischen Person und Werk unterschieden werden.
Dröge empfahl, den Disput mit der AfD nicht zu verweigern, aber zu verhindern, dass die "unlauteren Waffen" genutzt werden. So müsse bei Podiumsdiskussionen gewährleistet sein, dass die Moderation streng am Thema orientiert ist und Provokationen unterbrochen werden. "Ansonsten reagiere ich auf Gesprächsbitten von AfD-Funktionären nur mit dem Angebot eines Vier-Augen-Gesprächs", sagte Dröge, der beim evangelischen Kirchentag im vergangenen Jahr öffentlich mit einer AfD-Vertreterin diskutierte. Dort könne "Klartext ohne Bühne" gesprochen werden.
Die evangelischen Kirchen führen auf Ebene der Landeskirche und des Rates der EKD auch Gespräche mit den politischen Parteien. Ein offizielles Treffen etwa zwischen Bischöfen und AfD-Politikern hat es bislang nicht gegeben. Auf der Ebene gibt es aber auch keine regelmäßigen Treffen mit der Linkspartei.