Jens Spahn verteidigt Essener Tafel
Der künftige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die Entscheidung der Essener Tafel für richtig, vorerst keine Ausländer als Neukunden mehr aufzunehmen.
Junge Männer träten bei der Essensausgabe dort "derart dreist und robust auf, dass Ältere oder Alleinerziehende keine Chance mehr haben, auch etwas von den Lebensmitteln abzubekommen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Dass dann Maßnahmen ergriffen werden, finde ich richtig."
Zugleich kritisierte der designierte Minister, dass die Debatte um die Essener Tafel so scharf geführt werde. Die Tafeln unterstützten Menschen, die auf jeden Euro achten müssten. "Aber niemand müsste in Deutschland hungern, wenn es die Tafeln nicht gäbe", erklärte Spahn weiter. Deutschland habe "eines der besten Sozialsysteme der Welt".
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Auch die gesetzliche Grundsicherung Hartz IV werde mit großem Aufwand genau bemessen und regelmäßig angepasst, betonte das CDU-Präsidiumsmitglied. Sie bedeute nicht Armut, sondern sei die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut. "Damit hat jeder das, was er zum Leben braucht", sagte Spahn.
Die Essener Tafel hatte im vergangenen Monat mit ihrem Beschluss, vorerst keine Ausländer mehr als Neukunden aufzunehmen, für Schlagzeilen gesorgt und eine Debatte über soziale Leistungen für Deutsche und Migranten ausgelöst. Der Tafelvorstand begründete seine Entscheidung damit, dass der Anteil der Migranten unter den Kunden auf 75 Prozent gestiegen sei. Ältere Menschen und Alleinerziehende würden dadurch abgeschreckt und verdrängt.