AfD-Politiker Boehringer ist diskreditiert

AfD-Politiker Boehringer ist diskreditiert
Nach dem "Spiegel"-Bericht über eine dem AfD-Politiker Peter Boehringer zugeschriebene Hass-Mail hat das Internationale Auschwitzkomitee gefordert, Boehringer aus seinem Amt als Vorsitzender des Bundestags-Haushaltsauschusses zu entfernen.

Nach dem "Spiegel"-Bericht über eine dem AfD-Politiker Peter Boehringer zugeschriebene Hass-Mail hat das Internationale Auschwitzkomitee gefordert, Boehringer aus seinem Amt als Vorsitzender des Bundestags-Haushaltsauschusses zu entfernen. Die E-Mail zeige "mit erschreckender Klarheit, aus welchem hassbetriebenen Milieu und braunem Urschlamm sich die AfD speist", erklärte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Samstag in Berlin. Boehringers Wortwahl sei hasserfüllt und frauenverachtend, sie schädige das Ansehen Deutschlands.

Das Nachrichtenmagazin hatte in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, die E-Mail bringe Boehringer in Erklärungsnot. Der neue Vorsitzende des Haushaltsausschusses hatte sich demnach bisher gegen den Vorwurf verwahrt, er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als "Merkelnutte" beleidigt. Dem "Spiegel" liegt nun jedoch nach eigenen Angaben eine bislang unveröffentlichte E-Mail vom Januar 2016 vor, die von Boehringer stammen soll und in der das Wort "Merkelnutte" fällt. Im Zusammenhang mit ihrer Flüchtlingspolitik wird die Kanzlerin darin auch als  "Dirne der Fremdmächte" bezeichnet.



Boehringer habe auf Anfrage mitgeteilt, er könne in seinem Archiv nur eine weniger scharfe Fassung finden, berichtete der "Spiegel".  Falls er doch die beleidigende Version versandt haben sollte, dann nur an einen "ganz kleinen Privatkreis", so der AfD-Politiker. Öffentlich würde er solche Worte nicht benutzen.

Boehringer benutze eine faschistoide Redeweise, sagte Heubner dem epd. Wer so spreche, markiere sein eigenes Niveau in der Gosse. Der AfD-Parlamentarier sei für seinen herausgehobenen Posten im Bundestag "mittlerweiler völlig diskreditiert". Er sollte sein Amt als Vorsitzender des Haushaltsausschusses schleunigst räumen müssen.