Angesichts der wachsenden ökonomischen und politischen Macht internationaler Internetkonzerne sei zwischen Presse und öffentlich-rechtlichem Rundfunk in Deutschland Zusammenarbeit mit einer klaren Orientierung am Qualitätsjournalismus sinnvoll.
Würzburg sagte laut Redemanuskript, die Diskussionen um den Textanteil in der App der "Tagesschau" und die Verweildauern von Beiträgen in den Online-Angeboten der Sender gingen am Kern des Problems vorbei. "Denn ein schwacher öffentlich-rechtlicher Rundfunk nutzt den Verlagen nichts", argumentierte sie. Das zeige der Blick in die USA, wo fast alle Verlage trotz der Marginalisierung des öffentlichen-rechtlichen Systems mit Auflagenschwund und fallenden Anzeigenerlösen zu kämpfen hätten. Zudem gebe es keine seriösen Belege dafür, dass die Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender dem Geschäftsmodell der Verlage schadet.
Als beispielgebend schilderte Würzberg Kooperationen bei der Recherche. Ohne die internationalen Vernetzungen, an denen sich die "Süddeutsche Zeitung", der WDR und der NDR beteiligt hätten, seien Enthüllungen wie über die "Panama Papers" nicht möglich gewesen.
Beim Christlichen Medienkongress in Schwäbisch Gmünd beraten Journalisten, zumeist aus kirchlichen Medienhäusern, bis Samstag über aktuelle Branchenthemen.