Kirche muss aktiver Teil der Gesellschaft sein

Kirche muss aktiver Teil der Gesellschaft sein
Der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher, hat die Gemeinden in ganz Deutschland an ihren gesellschaftlichen Auftrag erinnert. Es wäre eine "falsche Strategie", angesichts sinkender Mitgliedszahlen und absehbar sinkender Einnahmen "die Kirche vorsorglich kleinzureden", sagte er im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Als Teil der Gesellschaft trügen die Gemeinden mit ihrem Engagement eine wichtige Verantwortung auch für ihre jeweilige politische Kommune.

Der Einsatz der vielen Ehrenamtlichen aus den Kirchengemeinden zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise habe dies beispielhaft gezeigt, sagte Heimbucher. In zahlreichen Fällen begleiteten Gemeindemitglieder auch zwei Jahre später geflüchtete Menschen nach ihrer Anerkennung weiter - "tatsächlich wie Paten". Es sei fraglich, ob die Gesellschaft die Zuwanderung Hunderttausender Flüchtlinge ohne die Kirchen hätte bewältigen können.



Die reformierte Kirche arbeite zurzeit intensiv an einem Zukunftsprozess, sagte Heimbucher. "Dabei müssen wir immer auch unser Dorf, unsere Vorstadt, unsere Stadt mit den jeweiligen eigenen Herausforderungen mit bedenken." Die Kirche sei nicht allein für die Kerngemeinde da, sondern habe auch eine gesellschaftliche Verpflichtung, die es auszufüllen gelte.

Es sei ein entscheidender biblischer Auftrag, sich allen Menschen ohne Ansehen der Person zu widmen, unterstrich Heimbucher. Dieser Anspruch bewähre sich daran, ob die Christen auch zu denen gingen, die am Rande der Gesellschaft stünden und die sonst niemand sehe. Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 175.000 Mitglieder in deutschlandweit 145 Gemeinden.