Zu den Unterlagen aus dem Archiv des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen (Hessen) gehören auch mehr als 20.000 personenbezogene Originaldokumente zu einzelnen Häftlingen, die aus den Verwaltungsakten der Kommandantur des KZ Ravensbrück stammen, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Mittwoch in Oranienburg mit.
Dabei handele es sich um Häftlingspersonalakten, Personalkarten, Fragebögen, Patientenkarten und Krankenblätter aus dem Krankenrevier, Entlassungsscheine sowie Todesbenachrichtigungen, hieß es. Die Dokumente seien ein "großer Gewinn nicht nur für die wissenschaftliche Forschung", betonte Gedenkstättenleiterin Insa Eschebach: "Mit ihrer Hilfe können wir weiteren der mehr als 150.000 Häftlinge des KZ-Ravensbrück ihren Namen zurückgeben."
Auch vielen Angehörigen von Ravensbrück-Häftlingen könne nach Erschließung der Dokumente Auskunft gegeben werden, betonte Eschebach. Im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück waren von 1939 bis 1945 rund 132.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche inhaftiert. Zehntausende wurden von der SS ermordet oder starben an den Haftbedingungen. Die SS hatte kurz vor der Räumung des Lagers die meisten Papiere vernichtet.