Hass, Rassismus und Menschenverachtung hätten dazu geführt, dass im Nationalsozialismus Zigtausende Menschen misshandelt, erniedrigt und getötet wurden, sagte Woidke. "Die Wurzeln dieses Übels haben überlebt und kommen heute wieder an vielen Orten der Welt zum Vorschein", ergänzte er. Es komme deshalb darauf an, "einzuschreiten bei jeder Diskriminierung, bei jedem Übergriff auf unseren Nächsten".
Der Regierungschef würdigte, dass Überlebende des Nazi-Terrors nach Ravensbrück gekommen waren. "Ihre bewundernswerte Größe macht eine lebendige Erinnerungskultur erst möglich", sagte er an die Zeitzeugen gerichtet. Im Frauen-KZ Ravensbrück waren zwischen 1939 und 1945 mehr als 130.000 Frauen, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche des "Jugendschutzlagers Uckermark" als Häftlinge registriert. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. Am 30. April 1945 wurden die verbliebenen Häftlinge durch die Rote Armee befreit.
In der Gedenkstätte Sachsenhausen bei Oranienburg rief Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) dazu auf, gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu kämpfen. In Buchenwald warnte Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats deutscher Sinti und Roma, vor einem Rechtsruck in Europa. "Die Verunsicherung der Menschen verschärft die Suche nach Sündenböcken und lässt so ein gesellschaftliches Klima entstehen, das die Schwelle für Gewalttaten sinken lässt", sagte er. Angehörige von Minderheiten seien meist die ersten Opfer.