Diese seien nötig "in einer Zeit, in der immer weiter aufgerüstet wird, in der bei Konflikten immer wieder schnell nach militärischen Lösungen gerufen wird, in der eine neue nukleare Rüstungsspirale droht", erklärte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Bonn. Anlass ist die Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG) vor 125 Jahren am 21. Dezember 1892. Der Verband gilt als die älteste deutsche Friedensorganisation.
"Damals fanden sich Menschen zusammen, die sich nicht mit der Militarisierung der Gesellschaft und dem Wettrüsten der Staaten abfinden wollten und pazifistischen Ideen eine wichtige Stimme gaben", sagte Brahms und erinnerte an Persönlichkeiten wie Bertha von Suttner, Ludwig Quidde und Adolf Richter. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Friedensbewegung Kritik an der Wiederbewaffnung, den Atomwaffen, der Ost-West-Konfrontation und später der Stationierung von Mittelstreckenwaffen in West und Ost geübt. Damit habe sie eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Diskurs sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR geleistet.
Brahms sagte weiter, auch Christen seien schon in den Anfangsjahren Teil der Friedensbewegung in Deutschland gewesen. Allerdings seien pazifistische Stimmen in der Kirche damals leider sehr selten gewesen, räumte er ein und erinnerte an den württembergischen Pfarrer Otto Ludwig Umfrid, der mit seinem Einsatz für Völkerverständigung oft in Konflikt mit der Amtskirche geraten sei. Brahms betonte, auch für die Diskussion innerhalb der Kirche sei die Friedensbewegung sehr wichtig gewesen. Brahms ist der leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche.