Damit sei bewiesen, dass die Minderheit auch nach der Einigung auf eine Rückkehr der Rohingya-Flüchtlinge von Bangladesch nach Myanmar Ende November weiter verfolgt werde. Myanmars Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu.
Seit Beginn des brutalen Feldzugs von Myanmars Militär gegen die Rohingya Ende August sei damit die Zahl der angegriffenen Dörfer auf 354 gestiegen. Mindestens 118 davon wurden laut "Human Rights Watch" entweder ganz oder teilweise nach dem 5. September zerstört worden. Dies widerspricht Aussagen von Myanmars de-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, wonach es nach dem betreffenden Tag keine Militäroperationen mehr im Rakhine-Staat gab. Der Asien-Chef der Menschenrechtsorganisation, Brad Adams, betonte, das Rückkehr-Abkommen sei reine PR, die Sicherheit der muslimischen Volksgruppe sei keinesfalls garantiert.
Seit August sind laut "Human Rights Watch" mehr als 655.000 Rohingya vor Verfolgung über die Grenzen nach Bangladesch geflohen. Die UN und Menschenrechtler bezeichnen die Gewalt gegen die Minderheit mit systematischen Verbrechen wie Mord, Massenvergewaltigungen und Folter als "ethnische Säuberung" und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Manche sprechen inzwischen auch von Völkermord.
Nach Berechnungen von "Ärzte ohne Grenzen" wurden allein im ersten Monat der jüngsten Gewaltwelle mindestens 6.700 Rohingya getötet. Die Muslime werden im vorwiegend buddhistischen Myanmar seit Jahren verfolgt und erhalten keine Bürgerrechte.