"Mehr Menschen als je zuvor kommen in die Kirchen, die angegriffen wurden, wie zuletzt im Mai 2017," erklärte der aus Kairo stammende Bischof, der für die Kopten in Norddeutschland zuständig ist. Unter den koptischen Christen, einer der ältesten Konfessionen des Christentums, sei eine "Freitagsangst" ausgebrochen, sagte Damian: Sie fürchteten Übergriffe nach den Freitagsgebeten der Muslime. Er plädierte daher für mehr Bildung in seiner Heimat. Kopten gründeten in vielen Dörfern Schulen. "Überall, wo diese Schulen sind, leben die Menschen friedlich zusammen", sagte er.
In Ägypten gibt es immer wieder Angriffe radikaler Islamisten auf die christliche Minderheit. Ende Mai wurden bei dem Anschlag auf eine christliche Reisegruppe 29 koptische Christen getötet. Zu der Tat bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat". Die meisten Ägypter sind sunnitische Muslime. Christen stellen in dem nordafrikanischen Land zehn Prozent der Bevölkerung. Fast alle Christen sind Kopten.
Die koptisch-orthodoxe Kirche existiert bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus. In Deutschland zählt die Kirche nach eigenen Angaben etwa 12.000 Mitglieder. Damian ist seit 2013 Bischof der Diözese für Norddeutschland, sein Dienstsitz ist das koptisch-orthodoxe Kloster in Höxter.