Die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem 74-jährigen Musikstar durch mehrere Sender des öffentlich-rechtlichen Rundfunkverbundes sei "absolut lächerlich", sagte der Geschäftsführer von Live Nation Deutschland, Marek Lieberberg, dem "Mannheimer Morgen" (Dienstag). Waters habe zwar eine bedenkliche private Meinung zu Israel. "Aber ich kann und will ihm sein Recht auf Meinungsfreiheit nicht bestreiten", erklärte der Musikmanager, dessen Eltern Holocaust-Überlebende sind.
"Wenn die Öffentlich-Rechtlichen einen Beitrag leisten möchten, fände ich es beispielhaft, wenn vor allen Beiträgen über Luther oder Wagner-Aufführungen auf die teilweise blutrünstigen antisemitischen Theorien dieser Herrn hingewiesen würde. Da gäbe es wirklich Nachholbedarf", ergänzte Lieberberg. Demgegenüber sei das künstlerische Werk von Roger Waters weder antisemitisch oder anti-jüdisch. "Der Kanon von Roger Waters und Pink Floyd ist und bleibt genial."
In den vergangenen Tagen hatten WDR, BR, SWR, NDR und RBB entschieden, Waters auf seiner Tournee im kommenden Jahr wegen Antisemitismus-Vorwürfen nicht zu präsentieren. Der Musiker ist Unterstützer der Boykott-Kampagne gegen Israel (BDS). Im kommenden Jahr wird er mit seiner Show "Us + Them" auf Tournee gehen und dabei auch in Deutschland Station machen.