"Der Geist der Würdelosigkeit" fordere geradezu "die allerorten sichtbare christliche Haltung der Würde". "Der Geist der Nörgelei und des Unmutes" verlange nach "der Haltung der Zuversicht und des Wagemutes", fügte er hinzu.
Vor dem Hintergrund laufender Strukturdebatten zur Zukunft der Landeskirche und zur Verteilung ihrer Ressourcen appellierte der Bischof an die Präsenz von Kirchgemeinden in den Regionen. "Auf dem Territorium, auf das uns der Herr gestellt hat" sollte es "keine weißen Flecken geben", sagte er. Dabei appellierte Rentzing an die Bündelung aller Kräfte innerhalb der Kirche: "Wir können und wir dürfen unsere Ressourcen nicht voneinander isolieren. Wir dürfen es deshalb nicht tun, weil kein Einzelner in der Lage ist, die ganze Brandbreite der notwendigen Verkündigung zu gewähren."
Weiter sagte er: "Gottes Sendung" gehe zwar "in alle Winkel des Kosmos". Aber, so betonte der Bischof, "wir müssen schon darum ringen, dass diese Selbstverständlichkeit auch selbstverständlich bleibt. Wir dürfen uns nicht zurückziehen in unsere Lieblingswinkel."
Eine Strukturreform sei für ihn auch weiterhin in mehreren Schritte vorstellbar, sagte Rentzing. Allerdings müsse der notwendige Weg klar formuliert werden. Dabei könne "eine Schwächung der Kirchgemeinden niemals beabsichtigt sein".
Dankbar zeigte sich der evangelische Bischof darüber, dass Kirche und ihre Mitarbeiter in Schulen, in Krankenhäusern, in Gefängnissen und im allgemeinen gesellschaftlichen Leben präsent seien. "Darin liegt ein großer Schatz", sagte Rentzing.
Die Synode ist das gesetzgebende Organ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Zur sächsischen Landeskirche gehören derzeit nach eigenen Angaben rund 701.000 Mitglieder in 712 Kirchgemeinden. Die Landessynode tagt noch bis zum Montag in Dresden.