Rund 11.000 Zuschauer haben am Sonntagabend in Berlin die bisher größte Aufführung des Pop-Oratoriums "Luther" in der ausverkauften Mercedes Benz-Arena gesehen. Zugleich endete damit die Deutschland-Tour des Werkes anlässlich des 500. Reformationsjubiläums, wie die Stiftung Creative Kirche als einer der Veranstalter mitteilte. Das ZDF will zum Reformationstag an diesem Dienstag um 22 Uhr einen Mitschnitt des Pop-Oratoriums ausstrahlen. Der Mediziner und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen werde die Sendung kommentieren.
Bei der Berliner Aufführung befand sich unter den prominenten Gästen aus Kirche, Gesellschaft und Politik auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Er zeigte sich beeindruckt von der Aufführung. Auf diese Weise gelange das, "was Luther wichtig war, nicht nur in den Kopf, sondern ins Herz", sagte er.
Das Pop-Oratorium erzählt vom Leben und Wirken des Reformators Martin Luther. Im Mittelpunkt steht sein Auftritt 1521 auf dem Reichstag zu Worms, auf dem er seine kirchenkritischen Thesen widerrufen sollte. Die Musik stammt von Dieter Falk, der Text von Musical-Autor Michael Kunze. Veranstalter des Pop-Oratoriums ist die Creative Kirche in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und weiteren Partnern.
Für das Finale in Berlin hatten nach Angaben der Veranstalter 4.072 Sänger über sechs Monate vorbereitet. Im Einsatz seien zudem vier Dirigenten gewesen, um Chor, Orchester und Band abzustimmen.
Die Uraufführung des Oratoriums war am Reformationstag 2015 in Dortmund. Zum Reformationsjubiläum in diesem Jahr war das Pop-Oratorium auf Deutschland-Tour und auf Einladung verschiedener Landeskirchen in 14 Städten zu Gast. Weitere 76 lokale Aufführungen wurden in Kirchen und Stadthallen initiiert. Insgesamt sahen nach Angaben der Veranstalter bundesweit mehr als 135.000 Zuschauer die Aufführungen.
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Insgesamt wirkten 26.000 Sängerinnen und Sänger mit. Neben Musicalstars, einer Rockband und einem Symphonieorchester standen jeweils auch regionale Chöre mit auf der Bühne. Damit sei das Pop-Oratorium eine der größten musikalischen Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum, hieß es. Eine weitere Aufführung sei am 3. Februar 2018 in der Volkswagenhalle Braunschweig geplant.
Die Feiern der evangelische Kirche zum Reformationsjubiläum haben an diesem Dienstag ihren Höhepunkt: Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt, wie es überliefert ist. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.