Als "emotionales Bildereignis" werde die Reformation auf der Rathausfassade und der Fassade der Schlosskirche in bewegten Bildsequenzen inszeniert, teilte die Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH am Donnerstag mit. Die Performance ist eingebettet in die Wittenberger Festwoche.
Mit der Kunstaktion werde ein "imposanter Bogen gespannt zwischen Mittelalter, Renaissance, Reformation und Neuzeit", hieß es. Mit statischen und bewegten Bildern, die auf die Architektur projiziert werden, verwebe der Künstler visuelle, textliche und musikalische Elemente auf einzigartige Weise.
Der Installationskünstler Bracke wurde 1972 am Mittelrhein geboren. Er hat Architektur, Medienkunst sowie Lichtdesign studiert. Er schuf unter anderem großformatige Lichtkunstwerke in Sydney, Singapur und Amsterdam. Dauerhafte Lichtarbeiten kreierte er unter anderem für das Bachhaus Eisenach. Zuletzt waren unter anderem beim Torgauer Stadtfest "Luthers Kirchweih" und beim "Kirchentag auf dem Weg" in Halle Lichtinstallationen von ihm zu sehen.
"einzigartiges, transmediales Kunstwerk für alle Sinne"
Schwerpunkt seiner Arbeit sind landschaftsbezogene Großprojekte. So schuf er 2010 und 2014 eine begehbare Landschaftsmalerei in einem drei Kilometer langen Alpental, am Rhein hat er bereits 2008/09 den Loreley-Felsen kalligraphisch überformt. Mit einer gesonderten Werkgruppe widmet sich Bracke auch Installationen in Sakralräumen. Für das diesjährige Reformationsfest in Wittenberg schuf er laut Ankündigung ein "einzigartiges, transmediales Kunstwerk für alle Sinne". Die Aufführungen beginnen jeweils um 18 Uhr auf dem Marktplatz und setzen sich um 19 Uhr an der Schlosskirche fort.
Die evangelische Kirche feiert in diesem Jahr 500 Jahre Reformation. An die Thesentür der Schlosskirche in Wittenberg soll Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517 seine 95 kirchenkritischen Thesen angeschlagen haben. Dieses Ereignis gilt heute als zentraler Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung, die zur Spaltung in evangelische und katholische Kirche führte.