Nur schöne Früchte zur Vermehrung nutzen

Mann sät Tomatensamen
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Der März ist die ideale Vorzuchtzeit für Tomaten.
Tipps zum Frühjahr
Nur schöne Früchte zur Vermehrung nutzen
Der März ist die ideale Vorzuchtzeit beispielsweise für Tomaten. Hier finden Sie Antworten zu grundsätzliche Fragen rund um die eigene Pflanzenzucht im Garten und auf dem Balkon.

Früher wurden Obst und Gemüse auf kleinen Bauernhöfen und in Hausgärten angebaut. Das dazu notwendige Saatgut war Allgemeingut und wurde selbst gewonnen, getauscht und weitergegeben. Heute beherrschen Konzerne mit wenigen hocheffizienten Sorten den weltweiten Saatgutmarkt.

Die für die Ernährung wichtige Pflanzen-Vielfalt ist in Gefahr, sagen Kritiker. Da kann eigene Pflanzenzucht helfen. Der Evangelische Pressedienst (epd) beantwortet einige wichtige Fragen rund um Saatgut und Vermehrung.

Wie lässt sich Vielfalt bewahren?

Am besten, indem man Gemüse nicht nur selbst anbaut, sondern auch vermehrt, also Samen erntet. Das geht schon im Blumentopf auf dem Balkon. Regionale Sorten von Pflücksalat, Tomate und Co. gibt es in Bioläden, auf Saatgut-Tauschbörsen, im Internet über Biosaatgut-Shops und über den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt in Büdesheim/Eifel.

Was ist beim Saatgut wichtig?

Das im konventionellen Handel übliche Hybrid-Saatgut, auf der Tüte oft mit F1 gekennzeichnet, eignet sich nicht zur Vermehrung. Diese Samen können nur einmal ausgesät werden, denn in der nächsten Pflanzengeneration verlieren sie ihre typischen Eigenschaften. Das ist bei sogenannten samenfesten Sorten anders. Sie liefern auch im nächsten Jahr Früchte, die genauso aussehen und auch so schmecken wie die Mutterpflanze.

Wie ist das rechtlich für Hobbygärtner?

Tauschen ja, verkaufen nein - so lautet die Faustformel. Verkauft werden dürfen nur Sorten, die beispielsweise vom Bundessortenamt zugelassen wurden. Alte und regionale Saaten sind das oft nicht. Wer sie verkauft, macht sich nach dem Saatgutverkehrsgesetz strafbar. Aber tauschen oder weitergeben, ohne dass dabei ein Gewinn erwirtschaftet wird, das geht.

Womit kann ich am besten anfangen?

Einfach ist die Samenernte bei Arten, von denen die reifen Früchte gegessen werden wie Tomaten und Trockenbohnen. Bohnen sollten trocken rascheln, Tomaten rot ausgereift am Stock hängen, bevor sie für die Samengewinnung geerntet werden. Und: Nur die schönsten Früchte für die Vermehrung nutzen.

Und wie komme ich an die Tomatensamen?

Am besten die Frucht aufschneiden und das Innenleben mit der glibberigen Masse und den Samenkörnern herausnehmen. Fruchtfleisch-Reste in einem Küchensieb unter fließendem Wasser abspülen. Die Saaten sind von einer gallertartigen Masse umgeben - auf einem Tuch ausdrücken, dann die Kerne auf Backpapier oder Kaffeefilter ausbreiten, die Kerne luftig und schattig trocknen, nicht mit dem Föhn oder im Backofen. In luftdichten Gläsern lagern.