Überdurchschnittlich häufig seien unter den Menschen mit mehreren Jobs Frauen, ausländische Staatsangehörige und Personen mittleren Alters. Meistens wird eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit mit einem Minijob kombiniert, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.
Seit 2003 hat sich den Angaben zufolge die Anzahl der Mehrfachbeschäftigten mehr als verdoppelt. Begünstigt wurde dies durch die sehr gute Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes, die über viele Jahre hinweg schwache Lohnentwicklung sowie die starke Zunahme der Teilzeitbeschäftigung, wie aus der Studie hervorgeht. Einen wesentlichen Impuls setzten zudem gesetzliche Änderungen, die geringfügige Beschäftigungen für die Arbeitnehmer von Steuern und Sozialabgaben freistellen.
Diese Bevorzugung geringfügiger Zweitbeschäftigungen sehen die Forscher kritisch. Eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit durch Anreize zu belohnen, sei zwar mit Blick auf die finanzielle Situation der Arbeitnehmer wie auch mit Blick auf Fachkräfteengpässe grundsätzlich richtig. Sinnvoller sei es jedoch, die Arbeit in der Hauptbeschäftigung zu stärken, beispielsweise durch niedrigere Sozialabgaben für Geringverdiener.