Limperg gilt als eine der profiliertesten Juristinnen Deutschlands. Die langjährige Richterin in Stuttgart war Amtschefin des Justizministeriums Baden-Württembergs und steht seit 2014 an der Spitze des Bundesgerichtshofs. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sie sich für freiere Formen des Jugendstrafvollzugs. Die gebürtige Wuppertalerin stammt aus einer evangelisch-freikirchlichen Familie, ließ sich im Alter von 33 Jahren jedoch evangelisch taufen und ist heute Mitglied der württembergischen Landeskirche.
Kirchentagspräsident Leyendecker zeigte sich erfreut, "dass wir Bettina Limperg als Präsidentin gewinnen konnten". Sie sei "klar, eindeutig und unbestechlich, frei von jeder Trompetenhaftigkeit", lobte er. Ihre Herangehensweise und ihre Dialogfähigkeit würden den 3. Ökumenischen Kirchentag voranbringen und ihm gut tun.
Der katholische Präsident des Ökumene-Kirchentages steht noch nicht fest. Nach Angaben des Pressesprechers von Katholikentag und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Theodor Bolzenius, wählt das ZdK im November einen neuen Präsidenten. Es wird damit gerechnet, dass der bisherige Amtsinhaber Thomas Sternberg im Amt bestätigt wird. Sternberg wäre damit dann auch Katholischer Präsident des nächsten Ökumenischen Kirchentages.
Limperg blickt nach eigenem Bekunden mit Spannung auf die neue Aufgabe. "An Kirchentagen fasziniert mich das Gemeinschaftserlebnis unterschiedlichster Menschen, die sich in Glauben und Bekenntnis, aber auch im Engagement für eine bessere Welt zusammenfinden", sagte sie. Es reize sie dabei, "das Verbindende zu stärken, den Blick auf Unterschiede zu richten und nach Lösungen zu suchen, die allen dienen". Sie empfinde es als Auszeichnung, den 3. Ökumenischen Kirchentag als evangelische Präsidentin gestalten zu dürfen.
Die Präsidialversammlung des evangelischen Kirchentags hatte auf ihrer Sitzung in Fulda am Samstag den entsprechenden Vorschlag des Kirchentagspräsidiums bestätigt. Limperg wird damit auch Teil des vierköpfigen Präsidiumsvorstandes. Dem Vorstand gehören neben Leyendecker auch Christina Aus der Au, Präsidentin des Kirchentages in Berlin und Wittenberg, und Andreas Barner, Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart, an.
Bereits am Freitagabend wurden der Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) und des Vereins Borussia Dortmund, Reinhard Rauball, sowie der Anwalt und Honorarprofessor für Persönlichkeits-, Presse- und Medienrecht, Christian Schertz, in das Präsidium kooptiert.